Liebe Nachbar*innen,
Innensenatorin Spranger und Bürgermeister Wegner behaupten, um den Görlitzer Park für Anwohner*innen zurück zu gewinnen und sicherer zu machen, bräuchte es einen Zaun um den Görli sowie eine nächtliche Schließung. Aber das ist Quatsch!
Denn wir Anwohner*innen und mehrere zehntausend Menschen nutzen den Görli bereits das ganze Jahr: zum Grillen, zum Joggen oder die Sportangebote, die Kinderspielwiese, im Sommer zum Chillen, im Winter zum Schlitten fahren, beim Wintermarkt oder um von Neukölln nach Friedrichshain und von Kreuzberg nach Alt-Treptow zu kommen!
Und wir wollen den Görli auch in Zukunft ohne Einschränkung nutzen! Deshalb werden wir ihn uns auch nicht wegnehmen lassen.
Ja, es gibt Drogenhandel, Drogenkonsum, Gewalt und Obdachlosigkeit im Kiez, aber ein Zaun hilft keiner Frau vor Gewalt, ein Zaun hilft keiner einzigen wohnungslosen Person, ein Zaun macht die Situation von Drogenkonsument*innen nicht besser und was ein Zaun gegen Drogenhandel bewirken soll, bleibt ein Rätsel.
Mit einem Zaun wird kein einziges der Probleme im Kiez gelöst. Allen Anwohner*innen und Nutzer*innen wird stattdessen ein öffentlicher Raum genommen und die Probleme werden sich nach einhelliger Meinung von Expert*innen in die Umgebung verlagern!
Um Folgen von Drogenkonsum & Obdachlosigkeit zu lindern, braucht es Aufenthalts- und Übernachtungsangebote, Konsumräume und aufsuchende Sozialarbeit!
Um dem Drogenhandel etwas entgegenzusetzen, braucht es Lebens-Perspektiven und eine Arbeitserlaubnis!
Um sexualisierter Gewalt zu begegnen, hilft kein Zaun: männliche Rollenbilder und patriarchale Machtstrukturen müssten reflektiert und verändert werden!
Anstelle von Populismus und Zäunen fordern wir, das Geld (mehr als zwei Millionen Euro!) für soziale Projekte sowie die Umsetzung des Handlungskonzepts, das über Jahre von Anwohner*innen, Expert*innen und Bezirk erarbeitet wurde, einzusetzen.
Wir wollen soziale Lösungen für soziale Konflikte!
Der Görli bleibt auf!