Mit Entsetzen haben wir die Entscheidung des Senats zur Kenntnis genommen, eine Firma mit dem Bau des Zauns und der Tore am Görli zu beauftragen.

Wir Anwohner*innen wollen nachhaltige Lösungen für die Konflikte im öffentlichen Raum. Ein Zaun und die nächtliche Schließung des Görli helfen nicht gegen Gewalt, Drogen, Obdachlosigkeit oder Drogenhandel sondern führen zu einer Verlagerung und noch mehr Konflikten direkt in unserem Wohnumfeld. Das konnten wir schon bei vorangegangenen repressiven Maßnahmen beobachten!
Wir als Anwohner*innen sind von den sozialen Konflikten seit Jahren betroffen und enttäuscht und verärgert, dass so viel Geld für populistische Maßnahmen aus dem Fenster geworfen wird. Während es berlinweit im kulturellen und sozialen Bereich zu massiven Kürzungen oder Einsparungen kommt, wird der Etat für den Zaun mal eben um mehr als 40 Prozent erhöht, das ist ein Skandal!
Dass auf unsere Argumente, Gesprächswünsche, Demonstrationen und Anliegen mit Ignoranz reagiert wird und die Situation um den Görli von den Verantwortlichen weiter eskaliert wird, nehmen wir mit Sorge zu Kenntnis. Dabei wird der Zaun und eine nächtliche Schließung des Görli nicht gegen den Willen der Bevölkerung durchgesetzt werden können.
Wir als Anwohner*innen werden gegen diese Maßnahme juristisch vorgehen, das Hauptsacheverfahren des Bezirks ist auch noch nicht abgeschlossen und wir werden mit weiteren Protesten und Aktionen dagegen vorgehen! Vor dem Hintergrund der im September 2026 stattfinden Wahlen zum Abgeordnetenhaus, ist der Plan dieses Bauvorhaben als persönliches Prestigeobjekt des Bürgermeisters bis Ende 2025 durchzudrücken komplett absurd!
Wir fordern ein Ende dieser willkürlichen und undemokratischen Senatspolitik und eine berlinweite Strategie für ein nachhaltiges Handlungskonzept gegen Obdachlosigkeit, Armut, Drogenhandel und sexualisierte Gewalt.
Wir brauchen endlich gemeinsame Anstrengungen, die die sozialen Träger und Akteur:innen vor Ort einbeziehen, um mit ihnen soziale und progressive Strategien für eine menschenfreundliche Wohnungs-, Drogen-, Migrations- und Sozialpolitik zu entwickeln. Der Senat muss dafür seine Blockade- und Sparpolitik aufgeben und die neuen finanziellen Spielräume nach der Änderung des Grundgesetzes nutzen.